Bügelschloss Test: Welches ist das Sicherste? (2024)

Ein Bügelschloss ist definitiv eine Ansage, die jeder Dieb verstehen wird. Der massive Metallbügel und das Schließsystem, das in einem Metallkörper eingeschlossen ist, bieten höchsten Schutz vor Diebstahl.

Bügelschlösser bieten praktisch keine Angriffspunkte und sind ohne schwere Hilfsmittel weder schnell noch besonders lautlos zu knacken, das zeigt auch quasi jeder Bügelschloss Test. Man könnte also sagen, dass sie ein ideales Fahrradschloss sind.

Erfunden wurde das Bügelschloss übrigens von Micheal Zane, dem Amerikaner, der später die Firma Kryptonite gründete und heute einige der beliebtesten und sichersten Bügelschlösser für Fahrräder baut.

Ich habe dir, in diesem Artikel, eine Auswahl der besten Bügelschlösser zusammengestellt, und dazu gibt es alle wichtigen Infos, die du zur Auswahl brauchst.

Bügelschlösser im Test

Immer ein spannendes Thema ist ein Bügelschloss Test von einem großen Institutionen oder Fahrrad-Magazinen. Hier zeigt sich ganz schnell welche Bügelschlösser wirklich was taugen und welche vielleicht einfach nur besonders sicher aussehen ohne es tatsächlich zu sein.

Ganz vorn weg in Sachen Bügelschloss Tests ist natürlich die Stiftung Warentest aber die bereits erwähnten Magazine lassen sich auch nicht Lumpen und führen regelmäßig eigene Tests durch.

Kryptonite Evolution 4

Das Kryptonite Evolution 4 ist mehrfach zum Testsieger geworden, so z.B. auch bei Stiftung Warentest in der Ausgabe 8/2017, dort bekam es die Note 1,8 “gut”.

Abus Granit X-Plus 540

ABUS Bügelschloss Granit XPlus 540 + USH-Halterung - Fahrradschloss mit 13 mm starkem Bügel und XPlus Zylinder - ABUS-Sicherheitslevel 15-230 mm Bügelhöhe

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Hier haben wir einen mehrfachen Testsieger. Ausgezeichnet wurde das Abus Granit X-Plus 540 nicht nur von z.B. Stiftung Warentest, sondern auch von diversen Pubikationen wie Aktiv Radfahren oder dem Mountain Bike Magazin. Das super robuste Schloss mit dem eckigen Bügel ist nicht nur extrem sicher, sondern auch hochwertig verarbeitet und lässt sich trotz seines hohen Gewichtes gut handeln.

Kryptonite New York Fahgettaboudit Mini

Für meine Verhältnisse ist das Fahgettaboudit Mini das absolute Optimum in Sachen Bügelschloss. Das gedrungene Schloss mit dem 18 mm starken Bügel zuckt nicht mal beim Anblick des größten Bolzenschneiders. Neben dem Test im Bike Magazin konnte das Schloss auch schon in anderen Testungen zeigen was es drauf hat und ist immer ganz Vorne dabei gewesen.

Quellen: Aktiv Radfahren 04/2017, Mountain Bike 11/2016, Stiftung Warentest 04/2015 und 07/2017, bike 09/2014;

Wie stark sollte der Bügel sein?

Der Bügel ist der wohl wesentlichste Faktor, wenn es darum geht die Aufbrauchsicherheit einzuschätzen. Desto dicker der Bügel, desto sicherer ist auch das Schloss. Das gilt natürlich nur, wenn entsprechendes Metall also gehärteter Stahl verwendet wird.

Der Durchmesser der Bügel spielt deswegen eine so große Rolle, weil ab etwa 16mm kein Bolzenschneider mehr gegen das Schloss ankommt. Bügelschlösser mit einem Durchmesser unter 13 mm können sehr schnell mit einem Bolzenschneider geöffnet werden. Es ist sogar möglich sie einfach mit einer Eisenstange aufzuhebeln. Bei 13 mm bis 15 mm muss es dann schon ein echt gewaltiger Bolzenschneider sein.

Ab 16 mm aufwärts geht mit herkömmlichem Werkzeug nichts mehr. Zu knacken sind die zwar auch, aber das ist sehr laut, dauert sehr lange und wird sicher nicht vor einem Einkaufszentrum oder am Bahnhof passieren. Nicht vergessen, desto dicker der Bügel, desto schwerer wird das ganze Büglschloss.

Wie groß sollte ein Bügelschloss sein?

Bügelschlösser gibt es in sehr unterschiedlichen Größen. Größe bezieht sich in diesem Zusammenhang übrigens auf den Raum zwischen den Bügeln.

Kleine Bügelschlösser haben zwei wichtige Vorteile. Zum einen bieten sie weniger Angriffsfläche für Werkzeuge, denn großes Diebes-Equipment passt einfach schlecht zwischen die beiden Stangen, und der zweite Vorteil: Sie sind deutlich leichter als die großen Modelle. Bei der Auswahl ist trotzdem Vorsicht geboten, denn der erhöhte Sicherheitsaspekt greift nur dann, wenn die Stahlbügel ausreichend dick sind (unabhängig von der Größe des Schlosses).

Große Bügelschlösser haben aber auch ihre Vorteile. Sie sind zwar schwerer, aber dafür haben sie einfach mehr Platz zwischen den Bügelstangen. Dazu sind die größeren Schlösser auch oft mit stärkeren Bügeln ausgestattet, ab 16 mm aufwärts haben Diebe schon verflucht viel zu tun, so ein Schloss zu öffnen.

Der zweite Vorteil ist ganz klar, dass sie leichter um Fahrradständer, Laternen, Zäune oder was auch immer gelegt werden können. Bei sehr kleinen Bügeln kann es schwierig werden, einen passenden Platz zum Sichern zu finden.

Es ist also wichtig, dass du dir vor dem Kauf zumindest kurz Gedanken darüber machst, wo du dein Rad befestigen willst bzw. kannst.

Gibt es Unterschiede beim Schließzylinder?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass gerade die Bügelschlösser in Verruf standen, weil sie trotz ihrer massiven Bauweise sehr leicht zu öffnen waren – nämlich über den Schließzylinder. Sogar absoluten Laien war es möglich, diese Zylinder mit dem passenden Werkzeug zu öffnen. Aber die Hersteller haben nachgerüstet.

Heute sorgen entweder Rund-, Oval- oder Profilzylinder in den Bügelschlössern für Sicherheit. Oft kommen auch Doppelscheibenschlösser, die noch ein ganzes Stück sicherer sind, zum Einsatz. Welche Bauform in dem jeweiligen Schloss verbaut ist, spielt aber eigentlich keine Rolle.

Was sie alle gemeinsam haben, ist, dass bereits während der Produktion mechanische Codierungen eingebracht werden, die später dazu führen, dass nur der Schlüssel, der auch wirklich zu dem Schloss gehört, passt.

Ebenfalls wichtig ist, dass der Zylinder in einem flexiblen Gummi gelagert wird und so keine Angriffsfläche für Eisspray bietet. Mit Drähten, Dietrichen oder anderen Werkzeugen beißen sich Diebe an modernen Bügelschlössern die Zähne aus.

Übrigens, bei billigen Bügelschlössern kann es schon mal vorkommen, dass minderwertige Zylinder verbaut werden. Das bedeutet, dass es hier durchaus passieren kann, dass ein Schlüssel eine ganze Serie von Schlössern öffnen kann.

Achte einfach darauf, ein Qualitätsschloss von einem bekannten Hersteller zu kaufen, dann kann nichts schiefgehen.

Welche Hersteller sind zu empfehlen?

Die Firma ABUS bietet eine Vielzahl verschiedener Fahrradschlösser, und dazu gehören natürlich auch Bügelschlösser. Die Bügelschlösser von ABUS gibt es in verschiedenen Preisklassen und Sicherheitsstufen. Falls dir der Titel eines mehrfachen Testsiegers wichtig ist, dann ist das bereits erwähnte ABUS Granit X-Plus 540 sicher genau das richtige Schloss für dich.

Der amerikanische Hersteller Kryptonite baut Bügelschlösser wie kein zweites Unternehmen; sie haben immer das Bügelschloss erfunden. Besonders beliebt sind die Modelle der New York Serie, wie z.B. das New York Lock 3000.

Immer und in jedem Test sehr weit vorne zu finden sind die Bügelschlösser von Trelock. Auch wenn sie sich ihren Konkurrenten oft knapp geschlagen geben müssen, sind diese Schlösser bombensicher und schützen dein Rad zuverlässig vor Dieben. Das Trelock BS 550 ist ein sehr empfehlenswertes Modell und bietet dir einen hochwertigen und guten Schutz bei einem hohen Sicherheitslevel.

Andere nennenswerte Hersteller von Bügelschlössern sind KNOG, On-Guard, Master Lock und Zefal.

Wie benutze ich ein Bügelschloss richtig?

Um mit einem Bügelschloss den absoluten höchsten Schutz zu erreichen, gibt es einige Kleinigkeiten, die du beachten kannst. Schließe das Rad immer an einem festen Gegenstand an.

Bei Bügelschlössern ist besonders darauf zu achten, dass du ein Objekt wählst, um das das Schloss gelegt werden kann. Befestige das Schloss möglichst hoch am Fahrrad. So kannst du verhindern, dass Diebe den Boden zum Abstützen der Werkzeuge nutzen. Außerdem müsste ein Dieb im Stehen arbeiten und kann sich nicht hinter einen Zaun oder andere Räder ducken.

Sichere Räder und den Sattel mit einem zusätzlichen Stahlseil, das du dann in das Schloss mit einschließt. Besonders wichtig ist das bei Sätteln oder Rädern mit Schnellspanner.

Häufige Fragen

Hier findest du häufig gestellte Fragen zum Thema Bügelschloss.

Welches ist das beste Bügelschloss?

Das beste Bügelschloss gibt es nicht. Aber es gibt Kriterien, die ein sehr gutes Bügelschloss ausmachen. Besonders sicher sind kleine, gedrungene Schlösser mit einem Bügeldurchmesser von mindestens 16 mm oder mehr. Ausgestattet mit einem High-Tech-Schließzylinder ist es für Diebe auf offener Straße fast unmöglich diese Schlösser zu knacken.

Was ist besser, Bügelschloss oder Faltschloss?

Im Grunde nehmen sich die beiden Schlösser nicht wirklich viel. Die deutlichsten Unterschiede finden sich Aufbau aber in Sachen Sicherheit sind beide Schlosstypen absolut zu empfehlen.

Unterschiede gibt es allerdings bei den Preisen, denn Faltschlösser sind etwas teurer, dafür sind sie aber auch ein bisschen leichter zu transportieren.

Wo sollte das Bügelschloss befestigt werden?

Wie bereits bei den Praxistipps erwähnt, ist es gut, das Schloss so weit oben am Rad anzubringen wie möglich. Es sollte aber nicht nur den Rahmen sichern, sondern gerne auch das hintere Laufrad, das oft mit den Ritzeln der Gangschaltung ausgestattet ist.

Sind Schnellspanner am Rad verbaut, dann solltest du ein zusätzliches Schlaufenkabel anschaffen und damit die Räder und den Sattel sichern.

Wie sicher ist ein Bügelschloss?

Um es einfach auszudrücken, verdammt sicher. Bügelschlösser gelten als die sichersten Fahrradschlösser überhaupt.

Wie knacke ich ein Bügelschloss?

Auch wenn sie noch so sicher sind, mit dem passenden Werkzeug und genügend Zeit bekommt ein eifriger Dieb natürlich auch ein Bügelschloss auf. Dazu braucht es aber einen Trennschleifer und das passende Sägeblatt.

Mit Werkzeugen aus dem heimischen Werkzeugkasten ist ein Bügelschloss nicht zu knacken.