Das beste Fahrradschloss zu kaufen, und dann auch noch zu wissen, wie man es am besten benutzt, ist zwar schon eine super Grundlage. Aber selbst dann, wenn Sie es einem Dieb so schwer wie nur irgend möglich machen, kann es am Ende doch passieren, dass das Fahrrad geklaut wird.
Das liegt einfach daran, dass kein Fahrradschloss eine 100%ige Garantie geben kann, dass es am Ende nicht doch aufgebrochen wird und bei der Menge Räder, die täglich geklaut werden, ist die Chance, dass es Sie irgendwann trifft, immer gegeben.
Ein weiteres Problem ist, dass nur etwa 5 % der geklauten Fahrräder irgendwie wieder zu ihrem Besitzer zurückfinden. Jeder der Schritte, in diesem Artikel hat entweder die Aufgabe, es leichter zu machen, dass Sie Ihr Rad vielleicht doch wieder bekommen oder zumindest den Schaden zu ersetzen.
Einige der Dinge helfen Ihnen sogar dabei, es Dieben noch schwerer zu machen, während andere einfach gutzuhaben sind.
Vielleicht auch nur für das gute Gewissen.
Dann mal los!
Ein Foto vom Rad machen
Ein aktuelles Foto von dem gestohlenen Fahrrad kann echt Gold wert sein. Am besten machen Sie einfach in regelmäßigen Abständen immer mal ein Foto von dem Fahrrad.
Spätestens nach irgendwelchen Umbauten, sollten Sie ein schnelles Foto machen. Ebenfalls können alle auffälligen Merkmale abfotografiert werden.
Diese Bilder sind zum einen gut, um zu beweisen, dass es Ihr Fahrrad ist und natürlich um es bei einer Anzeige der Polizei mitzugeben. Mit modernen Smartphones gibt es für mich keine Entschuldigung, um nicht mal schnell ein Bild vom Fahrrad zu machen.
Kassenzettel und Rechnungen aufheben
Den Kassenzettel vom Kauf des Rades aufzuheben, macht immer Sinn. Es ist aber auch eine gute Idee, alle anderen Kassenzettel oder Reparaturquittungen aufzuheben.
Zum einen geht es auch wieder darum, dass es für Sie einfacher wird zu beweisen, dass es sich um Ihr Fahrrad handelt, auf der anderen Seite können Sie alles zusammen bei Ihrer Versicherung einreichen.
Vorausgesetzt natürlich, das Fahrrad ist versichert oder in der Hausrat mit eingebunden. Also immer alles aufheben, man weiß nie, wofür es mal gebraucht wird.
Seriennummer aufschreiben
Nur die Seriennummer kann zu 100 % sicher aussagen, ob es sich um Ihr Fahrrad handelt, wenn es nach einem Diebstahl wieder auftauchen sollte. Alle Fotos und Kassenzettel sind eine gute Sache, wenn es aber hart auf hart kommt, dann können Sie nur und ausschließlich mit der Seriennummer beweisen, dass es sich um Ihr Rad handelt.
Deswegen sollten Sie diese Nummer unbedingt aufschreiben (und ein Foto machen). Zu finden ist die Seriennummer fast immer unter dem Rahmen, dort wo die Pedale angebracht sind. Drehen Sie also das Rad einfach auf den Sattel, dann sollte die Nummer zu sehen sein.
Ebenfalls infrage kommt das Rohr des Rahmens, das den Lenker hält oder die Aufhängung für das Hinterrad. Irgendwo ist die Seriennummer zu finden, versprochen. Ich kann es nur nochmal betonen, sie ist die wichtigste Nummer um nachzuweisen, dass es sich um Ihr Fahrrad handelt, außer das Fahrrad ist codiert.
Das Fahrrad codieren
Vielen Radbesitzern ist gar nicht bekannt, dass sie ihr Fahrrad codieren lassen können. Dabei wird ein Code in das Fahrrad bzw. den Rahmen eingraviert. Der Code ist personenbezogen und beinhaltet alle wichtigen und relevanten Informationen zu Ihnen.
Dieses Verfahren hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen kann die Polizei den Besitzer des Rades ohne Zugriff auf eine gesonderte Datenbank ermitteln und unter Umständen sogar einen Diebstahl feststellen.
Viel wichtiger ist aber, dass der Besitzer genau bestimmt werden kann. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass der Verkauf des gestohlenen Rades dadurch erheblich erschwert wird und das Rad im Wert sinkt (zumindest für Diebe). So erhöht die Codierung des Rades nicht nur die Chance, das Rad wiederzubekommen es wird auch deutlich uninteressanter für Diebe.
Mehr zum Thema Fahrrad-Codierung finden Sie hier.
Eine extra Fahrradversicherung
Mit Fahrradversicherungen ist das so eine Sache. Viele denken gar nicht darüber nach, denn die Hausratversicherung hatte da doch irgendeinen Unterpunkt für Fahrraddiebstahl.
Es kann trotz dem Sinn machen, darüber nachzudenken. Vor allem dann, wenn es sich um ein sehr teures Fahrrad handelt.
Wissen Sie z.B. sicher, dass Ihre Hausratversicherung Fahrraddiebstahl mit abdeckt? Und wenn ja unter welchen Umständen und bis zu welcher Summe? Ich will hier niemandem etwas aufschwatzen, ich will nur damit sagen, dass es eine gute Idee sein kann, wenn Sie Ihren Versicherungsschutz einfach mal durchleuchten. Besonders dann, wenn es um ein oder mehrere wirklich teure Räder geht.
Zusatzprogramm von Schlossherstellern
Diese Zusatzprogramme sind quasi so eine Fahrradversicherung im Lightformat.
Bei Kryptonite können Sie beispielsweise nach dem Erwerb eines Schlosses einen erweiterten Diebstahlschutz beantragen. Diesen erweiterten Schutz gibt es nicht automatisch, Sie müssen sich dafür registrieren und das gekaufte Produkt muss für das Programm qualifiziert sein. Einmal in dem Programm bekommen Sie einen gewissen Betrag erstattet, sollte Ihnen das Rad werden bzw. das Schloss zerstört worden sein.
Ein weiteres Programm dieser Art, das mir bekannt ist, gibt es bei OnGuard. Leider ist es amerikanischen Staatsbürgern vorbehalten. Aber vielleicht ändert sich das ja irgendwann mal.
Ob Ihr Fahrradschlosshersteller ein solches Programm hat, erfahren Sie auf der jeweiligen Internetseite.
GPS Tracker für das Fahrrad einbauen
GPS Tracker für das Fahrrad können eine gute Idee sein. Sie sind entweder in Bauteilen wie einer speziellen Rücklampe verbaut oder können nachträglich in der Sattelstange oder sonst im Fahrrad versteckt werden.
Verfolgt wird der Fahrrad GPS Sender dann mit einer speziellen Software. Das klingt auf den ersten Blick ziemlich sinnvoll, immerhin kann man so relativ einfach sein geklautes Fahrrad verfolgen.
Es gibt aber auch Probleme. Wird das Fahrrad z.B. in einem Keller oder einer Garage versteckt, dürfen Sie sich nicht einfach Zutritt verschaffen. Und selbst die Polizei, die Sie in jedem Fall hinzuziehen sollten, kann nicht immer etwas ausrichten.
Schön zusehen ist das in dem folgenden Video.
Ein weiterer Punkt, den Sie bedenken sollten ist, dass es sich nicht immer um Gelegenheitsdiebe handelt. Alleine mit einer GPS Software bewaffnet in das Versteck einer Diebesbande zu marschieren kann durchaus gefährlich für Sie werden.
Und hier noch ein weiterer Punkt, den Sie zumindest mal gehört haben sollten. GPS Tracker sind nicht 100 % genau. Man muss je nach Verbindung mit einer Abweichung von etwa 10 bis 20 Meter rechnen. Das sind in einer dicht bewohnten Stadt schnell mal einige Keller, Wohnungen und Garagen, die da infrage kommen könnten.
Was ich damit nicht sagen will ist, dass sich GPS Tracker für das Bike nicht lohnen, immerhin sind sie eine gute Möglichkeit zumindest irgendwie an dem Rad dranzubleiben. Aber Sie sind nicht ganz günstig und garantiert mit Vorsicht zu genießen. Trotzdem können Sie dabei helfen, dass Sie Ihr Rad wieder bekommen.
Fazit
Es gibt, wie Sie gerade gelesen haben, durchaus mehr als nur ein gutes Fahrradschloss zu kaufen und auf das Beste zu hoffen. Das ändert natürlich nichts daran, dass ein gutes Fahrradschloss die beste Sicherung ist, die uns zur Verfügung steht.
Falls Sie noch auf der Suche, nach einem geeigneten Schloss sind, dann finden Sie hier meinen großen Ratgeber mit den besten Fahrradschlössern und Testsiegern.
Nicht jeder meiner 7 Tipps wird für jeden Fahrradbesitzer infrage kommen, aber vielleicht haben Sie ja doch die eine oder andere Anregung bekommen, wie Sie Ihr Fahrrad noch besser sichern können.